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Agiles Führen: Die Führungskraft als Mentor des Teams

/ HR

Entscheidungen nicht alleine, sondern im Team treffen und als Führungskraft die Rolle eines Moderators und Mentors übernehmen – das sind wichtige Prinzipien der agilen Führung. Doch wie führt man als Vorgesetzter agil? Agiles Führen bedeutet, den Mitarbeitern einen inhaltlichen Rahmen zu geben, in dem sie selbst autonom entscheiden und selbstorganisiert handeln. Wer agil führen möchte, kann sich an diesen neun Punkten orientieren:

1. Im Hintergrund agieren

Eine agile Führungskraft zieht wie ein Regisseur im Hintergrund die Fäden, während das Team die Aufmerksamkeit erhält und im Vordergrund steht.

2. Vertrauen schenken

Agil zu führen bedeutet, den Mitarbeitern Vertrauen zu schenken und ihnen Eigenverantwortung zu gewähren. Die Teammitglieder können in einem gesteckten Rahmen autonom entscheiden und sich selbst organisieren.

3. Probleme ansprechen und Ursache klären

Agile Führungskräfte animieren die Teammitglieder dazu, Probleme offen anzusprechen und deren Ursachen zu klären. Erst nachdem geklärt ist, wo das Problem liegt, geht es darum, Lösungen zu finden.

4. Hohe Fehlertoleranz pflegen

Agile Führungskräfte gehen mit Fehlern positiv um. Das bedeutet, dass sie Fehler als Teil eines Lernprozesses verstehen, sie offen ansprechen und die daraus gezogenen Lehren kommunizieren. Eine Teamkultur mit hoher Fehlertoleranz ist vor allem bei Neuerungsprozessen sinnvoll, für die es keine bewährte Vorgehensweise gibt.

5. Schnell handeln statt lange planen

Agil zu führen heißt auch, die Mitarbeiter zum Handeln zu animieren, anstatt lange Planungszeiten zu fördern. Das Ziel besteht darin, dass die Teammitglieder spontan handeln, um anschließend das Ergebnis auf der Grundlage von Feedback weiterzuentwickeln. Dafür braucht es eine offene Fehlerkultur und eine hohe Fehlertoleranz.

6. Klare Spielregeln und Grenzen festlegen

Agile Führungskräfte animieren die Mitarbeiter dazu, in einem klar festgesteckten Rahmen eigenständig zu entscheiden, ohne dass sie sich vorher mit dem Chef absprechen müssen. Mit anderen Worten: Eine agile Führungskraft legt klare Spielregeln fest und steckt Grenzen, innerhalb der die Mitarbeiter große Freiräume zum Entscheiden und Handeln erhalten.

7. Konsent-Prinzip umsetzen

Das Konsent-Prinzip besagt, dass Entscheidungen gefällt sind, wenn niemand gravierende Einwände vorbringt. Hinter dem Leitsatz „Disagree and commit“ steht die Erwartung, dass jedes Teammitglied Bedenken bezüglich einer Sache äußern kann und dann dennoch die Entscheidung des Teams mitträgt.

8. Feedback

Ein wesentlicher Punkt der agilen Führung betrifft das Feedback. Dabei geht es darum, Arbeitsergebnisse des Teams zu analysieren und über Verbesserungspotenzial in der Zusammenarbeit zu sprechen.

  • Arbeitsergebnisse im Review darstellen: In einem Review präsentiert das Team den Arbeitsfortschritt samt Zwischenergebnis. Die Führungskraft gibt anderen Mitarbeitern die Gelegenheit, Feedback zu geben und Unklarheiten anzusprechen.
  • Zusammenarbeit im Team fördern: In der Retrospektive ist zu klären, in welchen Bereichen sich die Teamarbeit verbessern kann:
    Was hat sich bewährt und sollte beibehalten werden?
    Was sollten die Mitarbeiter abstellen?
    Was sollte das Team ausprobieren?

Eine Retrospektive bietet für die Führungskraft die Gelegenheit, positive Verhaltensweisen zu loben.

9. Ziele formulieren

Eine der wichtigsten Aufgaben beim agilen Führen besteht darin, Ziele zu formulieren. Wofür steht das Team und wofür leistet es seine Arbeit? Die Mitarbeiter müssen wissen, welches Ziel sie verfolgen.

Dies sind einige jener Punkte, die den agilen Führungsstil ausmachen. Die Frage, wie ideale Führung aussehen kann, ist auch ein zentrales Thema in der Herbstwoche der B2B Insider Online Konferenz HR vom 9. bis 13. November 2020. Starten Sie jetzt die kostenlose Anmeldung zur Online Fokus Konferenz HR, die sich außerdem der Digitalisierung, der Arbeitswelt 4.0, dem Recruiting und Learning widmet!

Bildquelle: istock