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Gen Z: Die Methoden von gestern funktionieren heute und morgen nicht mehr

/ Marketingtrends / Marketingstrategie / Digitalmarketing / Social Media Marketing

Die Zielgruppe Digital Natives ist bereits mit der Muttermilch digitalisiert. Soweit, so klar. Doch was ist das Besondere an der Generation Z und mit welchem Marketing erreicht man sie? Dieser Frage geht Dr. Irène Kilubi am 20. Mai bei der Online Fokus Konferenz MARKETING nach. Schon vorab gehen wir einen Schritt zurück und klären, was die Gen Z von ihren Vorgängern unterscheidet und wer ihre Nachfolger sind sowie welche Kanäle und Marketingmaßnahmen jeweils die geeignetsten sind. Das Gespräch führte Tanja Grünwald.

 

Welche Kanäle sind bei der Gen X, Y, Z … die relevantesten/meistgenutzten?

Bei der Generation X zählt TV-Werbung zu den relevantesten Kanälen, da diese Generation die erste war, die mit diesem digitalen Medium aufgewachsen ist. Da die E-Mail der wichtigste Kommunikationskanal dieser Generation ist, zählt diese ebenfalls zu den meistgenutzten Kanälen.
Die Generation Y ist während den Anfängen der Digitalisierung, wobei vor allem das Internet eine zentrale Bedeutung hatte, aufgewachsen. Daher sind Messaging-Dienste (z.B. Twitter) und Plattformen (z.B. Instagram) im Internet für sie die relevantesten Kanäle.
Die Mitglieder der Generation Z sind Digital Natives, da sie die Welt ohne das Internet nicht miterlebt haben und dieses alltäglich nutzen, sind Social-Media-Plattformen die meistgenutzten Kanäle (Instagram, Snapchat, YouTube).

Spielen die Baby Boomer im Online Marketing noch eine Rolle und warum ja/nein?

Die Babyboomer spielen im Online Marketing nur eine geringe Rolle, da sie empfänglicher für Werbung über analoge Medien sowie Radio- und TV-Werbung sind als die nachfolgenden Generationen. Wenn sie über Online Marketingmaßnahmen erreichbar sind, nutzen sie die Plattformen seltener und wählen andere als die nachfolgenden Generationen (Facebook statt Instagram).

Was macht die Gen Z aus Marketingsicht so interessant?

Die Generation Z macht aus Marketingsicht so interessant, dass sie sich jeden Tag stundenlang im Internet bewegt und deshalb permanent durch Online Marketingmaßnahmen erreichbar ist. Sie möchte eine dauerhafte Konversation mit den Marken. Regelmäßig wird eine neue Plattform zum Trend und damit von den Mitgliedern der Generation Z am meisten genutzt. Es ist wichtig, dass Unternehmen es nicht verpassen auf die Veränderungen zu reagieren, da sonst die Effizienz der Marketingmaßnahmen verloren geht. Diese ständige Veränderung, die regelmäßige Anpassungen erfordert, gibt es bei den vorherigen Generationen nicht und macht die Generation Z besonders interessant.

Welche sind aus deiner Sicht die Top 3 Marketingkanäle oder -Maßnahmen, an denen Marketer 2021 nicht vorbeikommen, wenn sie die jungen Generationen erreichen möchten und warum?

Aus meiner Sicht ist Social Media der Top-Marketingkanal, da er Authenzität vermittelt und den jungen Generationen die Kommunikation mit den Marken ermöglicht. Die Top-Maßnahmen sind Storytelling und Personalisierung. Durch Storytelling, d.h. es gibt eine Geschichte und ein Gefühl zu dem Produkt, wodurch dieses eine Botschaft vermittelt, kann man die jungen Generationen erreichen, weil platte, offensichtliche Werbung sie nicht anspricht. Personalisierung sorgt dafür, dass die Zielgruppe stärker mit der Marke interagieren kann. Des Weiteren ist Green Marketing eine Top-Maßnahme. Das Bewerben der Umweltfreundlichkeit des Produktes, die sich z.B. bei den Inhaltsstoffen und Verpackungsmaterialien oder der Produktion mit Ökostrom zeigt, vermittelt eine nachhaltige Message. Diese regt zum Kauf an: Die Konsumenten bevorzugen Unternehmen, deren Produkte umweltfreundlich sind.

Heute sprechen wir oft von der “Generation Corona”. Oder der “Generation Alpha”, also der ab 2010 geborenen. Was unterscheidet diese von den Millennials?

zu Millenials:
Die Generation Alpha lebt in einem digitalisierteren und autonomisierteren Umfeld als die Millennials. Während letztere in ihrer Kindheit noch nicht mit dem Internet konfrontiert wurden, wächst die Generation Alpha mit smartem Spielzeug auf und verbringt bereits im Vorschulalter täglich Zeit mit digitalen Medien. Ihr Verhältnis zu Technik und digitalen Kanälen wird daher grundlegend von dem der Millennials abweichen, weshalb sie über andere Kanäle und durch andere Marketingmaßnahmen angesprochen werden müssen.

zu Generation Z:
Die Generation Alpha lebt in einem digitalisierteren und autonomisierteren Umfeld als die Generation Z. Zwar nutzte auch letztere bereits in ihrer Kindheit digitale Medien, die Generation Alpha kommt allerdings noch eher mit diesen in Berührung. Sie wächst mit smartem Spielzeug auf, wischt schon in ihrer frühesten Kindheit auf den Geräten der Eltern und arbeitet bereits im Grundschulalter digital. Ihr Verhältnis zu Technik und digitalen Kanälen wird daher von dem der Generation Z abweichen, weshalb sie durch andere Marketingmaßnahmen angesprochen werden muss.

Was ist aus deiner Sicht aktuell der wichtigste Marketing-Toptrend bei der Gen Z und was hältst du für einen kurzfristigen Hype, der mittelfristig floppen wird?

Social Media Marketing in Form von Influencer Marketing ist aus meiner Sicht aktuell der wichtigste Marketing-Toptrend, da das authentische Storytelling bei dieser Maßnahme die jungen Generationen erreicht. Meiner Einschätzung nach besteht beim Influencer Marketing aber mittelfristig auch das Risiko, dass es in Teilen aufgrund vorgetäuschter Authentizität der Influencer floppt. Influencer verlieren teilweise ihre anfängliche Nahbarkeit, wenn ihr Lebenshaltungsniveau deutlich über dem der Follower liegt oder schaffen es nicht, ihren Followern glaubhaft zu vermitteln, dass sie persönlich von dem beworbenen Produkt überzeugt sind.

 

Event-Tipp: 20. Mai 2021 ab 9 Uhr “Digitales Marketing & E-Commerce” bei der Online Fokus Konferenz MARKETING

“Was ist das Besondere an der Generation Z und mit welchem Marketing erreicht man sie?” lautet der Keynote Vortrag von Dr. Irène Kilubi am Donnerstag, 20. Mai bei der OFK Marketing. Erfahren Sie, was die GenZ von Boomern, GenX und Millennials unterscheidet und was das für Marken bedeutet. Die Methoden von gestern funktionieren heute und morgen nicht mehr – mit unserem Impulsvortrag bekommen Sie das nötige Know-how. Hier können Sie sich dazu kostenfrei anmelden.

 

Quelle: Irène Kilubi

Interviewpartnerin: Dr. Irène Kilubi, Gründerin & Geschäftsführerin von brandPreneurs & brandFluencers, Initiatorin von JOINT GENERATIONS

DR. IRÈNE KILUBI hat als promovierte Wirtschaftsingenieurin und Unternehmensberaterin in ihrer Vita Unternehmen wie BMW, Deloitte, Amazon & Co auf der Liste. Nach vielen Stationen folgt sie jetzt ihrer ganz persönlichen Leidenschaft und ist mit den Themen Community Building, Corporate Influencer Strategie und Connecting GenXYZ unterwegs. Darüber hinaus ist sie als Expert Advisor für den European Innovation Council Accelerator der Europäischen Kommission tätig. Dr. Irène Kilubi ist Universitätsdozentin für Digitales Marketing und Entrepreneurship und eine gefragte Referentin auf Konferenzen und Veranstaltungen..

Autorin: Tanja Grünwald, B2B Insider

Quelle Titelbild: http://irenekilubi.com/about/ bzw. https://youtu.be/3DWT0_l1MFs