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MarTech: Was ist das?

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Die Arbeitswelt wird immer digitaler. An allen Ecken und Enden kommen digitale Technologien zum Einsatz, die einem die Arbeit erleichtern. Gerade die dynamischen Entwicklungen rund um künstliche Intelligenz beschleunigen die Digitalisierung nochmals immens.

Einer der Unternehmensbereiche, der am stärksten digital arbeitet, ist das Marketing. In diesem Zusammenhang wird oft von MarTech gesprochen – doch was ist das überhaupt? Wir erklären den Begriff, stellen dir die Vorteile vor und stellen die wichtigsten Informationen bereit.

MarTech: Definition

Bevor wir uns der Erklärung des Begriffs widmen, reisen wir gedanklich einige Jahrzehnte zurück – genauer gesagt in die 80ern und frühen 90ern des letzten Jahrtausends. In der Welt des Marketings dominierten zu dieser Zeit kreative Köpfe, die in großen analogen Runden smarte Werbekampagnen konzipierten.

Mit dem Internet und dessen Möglichkeiten – Social Media, Vernetzung, Automatisierung & Co. – veränderte sich das Marketing zunehmend. Digitaler, offener, mehr Möglichkeiten, mehr Kanäle: Marketing und Technologie gingen immer mehr Hand in Hand. Heute ist es kaum vorstellbar, dass du als Marketer nicht auch ein Experte in Sachen digitale Tools bist, die deinen Marketingalltag bestimmen.

Quelle: https://pixabay.com/de/photos/digitales-marketing-technologie-1433427/

MarTech fasst all das zusammen. Das Wort ist eine Zusammensetzung der Begriffe „Marketing“ und „Technology“ und umschreibt die Gesamtheit aller Tools, Systeme und Softwares, die im Marketing zum Einsatz kommen. CRM-Systeme, Chatbots, Analytics-Tools, Kommunikationskanäle, CMS-Systeme, Apps zur Content Creation – MarTech ist der übergeordnete Begriff für alle deine Marketing-Tools.

Das Ziel dahinter ist, dass du deine gesteckten Ziele im Marketing mithilfe eines Tool-Sets an ausgewählten Apps, spezieller Software & Co. schneller und besser erreichst. Zum einen profitierst du als Marketer davon, zum anderen deine Zielgruppe – Werbung wird passender ausgespielt, das Produkt verbessert sich und die Bedürfnisse werden besser verstanden.

Was ist ein MarTech-Stack?

Dieses Tool-Set wird MarTech-Stack genannt – oder auf Deutsch, wobei diese Bezeichnung nicht üblich ist, MarTech-Stapel. Es gibt zehntausende Tools und Apps auf dem MarTech-Markt. Alle wild in einen Topf zu schmeißen und zu hoffen, dass sie sich ergänzen, funktioniert meist nicht.

Für Marketer besteht die Herausforderung also darin, die richtigen Tools zu finden und zu kombinieren. Bei einem Wachstum von 8.000 auf 80.000 Anbietern laut Scott Brinker innerhalb von nur zehn Jahren (2020 bis 2030) gar nicht so einfach.

Vorteile von MarTech

Du magst dich angesichts der Zahlen fragen: Braucht es das wirklich? Reicht es nicht aus, weiter kreativ zu arbeiten und punktuell die passenden Tools einzusetzen? Jein: Sicher ist es in manchen Anwendungsfällen nicht nötig, einen MarTech-Stack aus dutzenden integrierten Tools aufzubauen.

Wer allerdings Marketing am Puls der Zeit machen will und auch mit seinem Wettbewerb Schritt halten will, sollte sich systematisch mit seinem Tool-Set im Marketing auseinandersetzen.

Die Vorteile liegen auf der Hand – mit der richtigen Technologie bist du deutlich näher am Kunden und verstehst, was er möchte. Basis dafür sind meist umfangreiche Datenanalysen. Die wiederum nutzt ein vernetztes Team, um die richtigen Inhalte zu produzieren und an den richtigen Stellen zur richtigen Zeit auszuspielen.

Kurzum: Durch die Automatisierung und Vernetzung von Prozessen im Marketing wird dieses effizienter, besser, skalierbarer – und sorgt für zufriedenere Kunden und Mitarbeiter.

Diese MarTech-Tools gibt es

Früher in unserem Beitrag ist es bereits angeklungen: Der MarTech-Markt entwickelt sich rasant. Gefühlt vergeht kein Tag, an dem nicht ein neues und innovatives Tool aus dem Boden sprießt. Die Entwicklung über die vergangenen Jahre zeigt die MarTechMap eindrucksvoll. Auf der interaktiven Karte sehen Sie, welche Tools es gibt. Während du in den Jahren 2011 noch problemlos alle Logos erkennen kannst, wird es von Jahr zu Jahr schwieriger. 2022 ist kaum ein Logo mit bloßem Auge erkennbar, so viele Anbieter gibt es mittlerweile.

Quellen: https://martechmap.com/

Alle Softwares, Apps und Tools lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen. Eine „offizielle“ Kategorisierung gibt es nicht. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen – folgende Sparten und beispielhafte Tools gibt es im MarTech:

  • CMS (Content Management Systeme) wie WordPress oder Joomla, um Content (beispielsweise Websites) zu verwalten
  • CRM (Customer Relationship Management) wie Salesforce oder Oracle, um Kundendaten zu verwalten
  • Marketing Automation wie HubSpot, um beispielsweise E-Mail-Marketing zu automatisieren
  • Content Marketing wie Contently, um den eigenen Content für verschiedene Plattformen aufzubereiten
  • Social Media-Tools wie Sprout Social, um Content auszuspielen und Communitys zu managen
  • E-Mail-Plattformen wie CleverReach, um beispielsweise Newsletter abzuwickeln
  • Analyse-Tools wie Google Analytics, um Such- und Nutzerverhalten zu analysieren
  • SEO-Tools wie Semrush, um Content und ganze Websites für Suchmaschinen zu optimieren
  • AdTech wie AdRoll, um Anzeigen gezielt zu konzipieren und auszuspielen
  • Meeting-Software wie Microsoft Teams, um Kommunikation und Kollaboration zu erleichtern

Die Liste lässt sich noch lange fortführen: Chatbots, Sales Automation, Data Management (DAM), Product Information Management (PIM), Digital Advertising – für jeden Use Case im Marketing gibt es mittlerweile eine breite Palette an möglicher Software, die du einsetzen kannst.

Der perfekte Mix ist die große Herausforderung

Dutzende Tools alleine nützen nichts, wenn sie nicht miteinander interagieren und funktionieren. Das ist die große Herausforderung im MarTech-Bereich. Um den perfekten Mix zu finden, ist die Analysearbeit nötig. Tools müssen getestet, Schnittstellen überprüft und Prozesse aufgebaut werden.

Interessanterweise gibt es für die Auswahl des für deine individuellen Bedürfnisse passenden MarTech-Stacks noch kein MarTech-Tool – zumindest keines, das direkt hervorsticht und sich in den Vordergrund drängt. Mit zunehmender Digitalisierung und dem Einsatz von KI ist das aber möglicherweise nur eine Frage der Zeit.

Klar ist: Wer wettbewerbsfähig bleiben möchte, muss sich mit Marketing-Technologie auseinandersetzen. Die Zeiten sind vorbei, in denen Marketing ausschließlich Kreativarbeit war. Heute ist auch ein technologisches Verständnis erforderlich. Doch – selbst der beste MarTech-Stack nützt nichts, wenn er nicht kreativ eingesetzt wird.