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Purpose Marketing. Nur ein Modewort oder doch mehr?

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Um den Umsatz zu steigern, braucht es gutes Marketing und einen guten Vertrieb. Doch langfristig gesehen, ist auch guter Purpose entscheidend. Doch, stop! Purpose? Wieder ein weiteres Buzzword, das näher beleuchtet werden sollte. Was ist das überhaupt? Und was hat das mit Marketing zu tun? Gehen wir der Sache mal auf den Grund.

Die Bedeutung von Purpose

Purpose (engl. Absicht, Zweck, Ziel, Aufgabe) spielt für Unternehmen eine wichtige Rolle. Der „Purpose“ bezeichnet die Werte und Normen, wofür das Unternehmen steht. Er bildet den Kern und hierauf beruhen sich alle unternehmerischen Strukturen. Im Idealfall.

 

Wie lässt sich der Purpose bestimmen?

So, eine kleine Definition zur Begrifflichkeit haben wir schon, aber wie finde ich als Unternehmen meinen Purpose, meinen Sinn und Zweck meiner Marke? Ok, Unternehmen brauchen einen Sinn, ein sogenanntes Leitbild, denn reines Profitstreben kommt beim Kunden nicht (mehr) gut an. Der Konsument ist heutzutage achtsamer und bedachter bei der Auswahl seiner Produkte. Viele Unternehmen haben das schon lange erkannt, doch den wahren Purpose zum Unternehmen zu finden, ist nicht immer leicht.

Er lässt sich beispielsweise durch folgende Fragen beantworten:

→ Was war unsere Vision bei der Unternehmensgründung?

→ Was können wir gut? Wem können wir helfen?

→ Was ist unsere Leidenschaft?

→ Was bieten wir unserem Umfeld (Mitarbeiter, Kunden, Gesellschaft…)

→ Welches Leitbild verfolgen wir und passen unsere Mitarbeiter dazu?

Letzte Frage beantwortet ganz gut der amerikanische Autor John Strelecky in seinem Buch „The Big for Life“, worauf es bei guter Unternehmensführung ankommt. Der Purpose ist somit ein wichtiger Aspekt in der Vermarktung eines Unternehmens. Mit gesundem Menschenverstand und einer guten Portion Empathie lässt sich jeder Zweck, jedes Ziel seiner Marke erkennen.

Purpose Marketing und Purpose Driven Marketing

Kommen wir nun also zu unserem Buzzword. Purpose Marketig bzw. Purpose Driven Marketing. Die Bedeutung beider Begriffe ist ein wichtiges Merkmal in der Positionierung einer Marke. Ein Unternehmen nutzt den eigenen Purpose, um öffentlich Stellung zu gesellschaftskritischen Fragen zu nehmen und somit parallel den Namen des Unternehmens oder der Marke zu fokussieren. Ein Beispiel aus der Werbung ist Dove, das sich für die eigene Wertschätzung und Selbstakzeptanz für den eigenen Körper einsetzt. Wenn wir ehrlich sind, haben wir zuvor in der Werbung nur makellose, schlanke Menschen zu Gesicht bekommen… Pioniere braucht es und in der Werbung sowieso.

Als Unternehmen sollte man zu seinen Werten stehen. Es fordert Commitment, volle Überzeugungskraft, denn Konsumenten lassen sich nicht (mehr) so schnell hinters Licht führen. Sie vertrauen Marken und ihren Werten und nicht der Werbung.

Purpose als klares Statement

Nicht nur reden – machen, lautet die Devise.

Nehmen wir Prominente, die für eine Tierrechtsorganisation vor einer Kamera stehen, im Privatleben den Fluffy aber gerne am Mantel tragen. Natürlich verlieren diese Menschen schnell an Glaubwürdigkeit. Ich denke, die Botschaft ist angekommen. Die authentische Vermittlung der eigenen Ziele ist also das A&O.

Ein Beispiel aus der Fitnessbranche. Jemand, der dafür plädiert, Fitness und Gesundheit seien das oberste Gebot für ein langes, glückliches Leben, könnte damit schon bei seinen Mitarbeiten anfangen. Beispielsweise Ernährungskurse anbieten bzw. fördern, Betriebssport, Elektroroller/Leihräder bezuschussen, kostenloses Obst und Wasser/Tee…

Starke Polarisierung durch starke Worte

Nicht jeder hat die gleiche Meinung zu einem Thema und bei kontroversen und gesellschaftsrelevanten Punkten heißt es – starke Nerven bewahren. Besonders in Zeiten von Social Media verlangt es einiges ab. Twitter, LinkedIn und co. zeigen, wie schnell eine vermeintlich starke Haltung und zum Shitstorm ausarten kann.

Der Werbespot „Dream Crazy“ von Nike mit dem Football-Spieler Colin Kaepernick zeigt, wie polarisierend eine Meinung sein kann. Kaepernick, der zuvor bei der Nationalhymne eines Spiels mit seinem Kniefall gegen den Rassismus, seitens der Polizei, ein Zeichen setzen wollte. Der Spot kam gut an, doch die Marke Nike musste sich auf Social Media einem Shitstorm aussetzen. Nichtsdestotrotz war es ein Erfolg für Nike und von Reputationsschaden keine Spur. Der Werbefilm erhielt sogar gleich mehrere Auszeichnungen.

Kritiker gibt es überall. Doch entscheidend und damit einen gewinnbringenden Effekt zu erzielen, ist die mehrheitliche Befürwortung wichtig. Demnach ist Purpose Marketing umsatzrelevant und mit Themen, die unsere Gesellschaft betreffen, kommen potenzielle Kunden in Reichweite. Daraus resultieren Weiterempfehlungen über beispielsweise Social Media und die Loyalität des Kunden.

Fazit

Wir sehen also, es gibt viele Möglichkeiten, die Werte und Ziele im eigenen Umfeld zu realisieren. Hat man die richtige Haltung zu seinem Produkt, wird es auch der Konsument erkennen. Zu dem stehen, was man macht und die eigenen Werte und Ideale vertreten ist das beste Erfolgsversprechen.

Autorin: Susanne Albus