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Employee Experience: In 7 Schritten zur Strategie 

/ Employer Branding / HR

Die Employee Experience, zu Deutsch auch Mitarbeiter:innenerfahrung genannt, ist ein recht neuer Begriff aus dem Employer Branding. Was die Employee Experience überhaupt ist und wie man die passende Strategie erstellt, erklären wir im folgenden Artikel.

Was ist die Employee Experience? 

Sucht man bei der Employee Experience nach der wörtlichen Bedeutung, so wird der Begriff meist mit “Mitarbeiter:innenerfahrung” übersetzt. Dabei geht es darum, was der/die Angestellte im Unternehmen erlebt, was die Person fühlt und was sie mit dir als Arbeitgeber:in verbindet.

Der Begriff beschreibt daher alle Erfahrungen, die ein(e) Mitarbeiter:in mit und in deiner Firma hat, egal ob beim Bewerbungsprozess oder im Arbeitsalltag.

Warum ist die Employee Experience wichtig? 

Diese sehr vielfältigen Erfahrungen der Employee Experience sind wichtig für ein Unternehmen, da sie dazu beitragen Mitarbeiter:innen zu erhalten. Außerdem tauschen die Angestellten sich über Erlebnisse aus, was wiederum die gesamte Arbeitgebermarke, also das Employer Branding, beeinflusst.

Für einen Betrieb ist darüber hinaus wichtig, dass sich Angestellte an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen, damit sie eine gute Arbeitsleistung erbringen können und wollen.

Ziele der Employee Experience? 

Daraus lassen sich auch die Ziele der Employee Experience ableiten:

  1. Positives Arbeitsumfeld für Mitarbeiter:innen schaffen
  2. Arbeitnehmer:innen im Unternehmen halten
  3. Produktivität steigern

Diese verschiedenen Ziele spielen natürlich zusammen, da sich Mitarbeiter:innen erfahrungsgemäß emotional an ein Unternehmen binden, das ein positives Arbeitsumfeld bietet. Zusammenfassend sollten die Maßnahmen des Employee Experience Managements daher sowohl positive Erfahrungen der Arbeitnehmer:innen zum Ergebnis haben, als auch in einer gesteigerten Performance resultieren.

Employee Life Cycle: Phasen der Employee Experience 

Die Employee Experience wird in verschiedene Phasen unterteilt, die dem sogenannten Employee Life Cycle nachempfunden sind:

Anstellung 

Die Employee Experience beginnt bereits mit der Anstellung, beziehungsweise mit dem Bewerbungsprozess. Hier ist es wichtig einen guten ersten Eindruck auf die zukünftigen Mitarbeiter:innen zu machen, indem der Bewerbungsprozess und die anschließende Anstellung möglichst schnell und unkompliziert abläuft.

Onboarding 

Der nächste Schritt ist das Onboarding, wo es darum geht, den Neuankömmlingen einen guten Start im Unternehmen zu ermöglichen. Stelle daher alle benötigten Arbeitsmaterialien bereit und bemühe dich um eine gute Struktur in der Startphase.

Entwicklung 

Nach dem Onboarding wird es Zeit für die Person, sich weiterzuentwickeln. Für eine gute Employee Experience ist es wichtig, dass du deinen Mitarbeiter:innen Möglichkeiten für ihre Weiterentwicklung bietest, wie beispielsweise ein gewisses Weiterbildungsbudget.

Bindung 

Darauf folgt schließlich die Bindung der Angestellten. Im Vordergrund steht, die Person im Unternehmen zu halten und langfristig am Arbeitsplatz zufrieden zu stellen. Eine solche Bindung kann zum Beispiel durch eine offene Unternehmenskultur, Weiterbildungsmöglichkeiten oder Aufstiegschancen geschaffen werden.

Austritt 

Schließlich endet jeder Employee Life Cycle mit dem Austritt der Person aus der Firma. Dabei ist besonders zu beachten, dass die Angestellten auch bei ihrem Austritt gut behandelt werden, unabhängig davon, aus welchem Grund sie ausscheiden.

Einflussfaktoren auf die Employee Experience 

Drei verschiedene Faktoren haben letztlich einen Einfluss darauf, ob das Resumé positiv oder negativ ist:

Arbeitsumgebung 

Eine wichtige Komponente, der jedoch oft wenig Beachtung geschenkt wird, ist die Arbeitsumgebung und -atmosphäre. Dabei handelt es sich einerseits um das soziale Umfeld, die Zusammenarbeit mit den Kolleg:innen und in welchem “Klima” hier miteinander gearbeitet wird.

Andererseits ist es auch wichtig, wie der Arbeitsplatz an sich gestaltet ist, ob es sich um ein Großraumbüro handelt, welche Büroausstattung vorhanden ist und welcher Lautstärkepegel allgemein vorherrscht. Viele Personen arbeiten zum Beispiel gerne in einer ruhigen Umgebung, in der man sich gut konzentrieren kann oder fühlen sich in Gegenwart ihrer Kolleg:innen am wohlsten.

Unternehmenskultur 

Neben der Arbeitsumgebung hat auch die Unternehmenskultur einen starken Einfluss auf die Employee Experience. Dazu trägt einerseits die Führung und Struktur der Firma bei, andererseits auch die Art und Weise, wie miteinander umgegangen wird.

Hier wird besonders oft die Wertschätzung der Mitarbeiter:innen und ihres Beitrags als wichtiger Faktor genannt. Außerdem ist es wichtig, dass Angestellte allgemein das Gefühl haben, zum Unternehmen dazuzugehören. Für eine langfristige Bindung an eine(n) Arbeitgeber:in möchten sich Personen vor allem mit den Werten identifizieren können.

Technologie 

Außerdem spielt die Technologie, die du in deinem Betrieb nutzt eine wichtige Rolle. Darunter fallen die für dein Fachgebiet benötigten Programme und Werkzeuge sowie die Tools für Kommunikation und Projektmanagement.

Bei technologischen Fragen ist es besonders wichtig, die Mitarbeiter:innen in Entscheidungen miteinzubinden, damit sie Werkzeuge und Tools nutzen, die ihnen ihre Arbeit tatsächlich erleichtern.

In 7 Schritten Employee Experience verbessern 

Basierend auf diesem Wissen zur Employee Experience kannst du nun die Erfahrung deiner Mitarbeiter:innen verbessern. Die im Folgenden beschriebenen sieben Schritte verhelfen dir dabei zum Erfolg:

1.  Unternehmenskultur definieren 

Beginne damit deine Unternehmenskultur zu definieren. Dabei solltest du beschreiben, was deine Werte und Normen sind, wie deine Unternehmenshierarchie aufgebaut ist und welche Umgangsformen gepflegt werden.

2. Candidate Persona erarbeiten 

Im nächsten Schritt geht es darum eine Candidate Persona zu erarbeiten, die deinen ideale(n) Mitarbeiter:in beschreibt. In diese Charakterisierung werden nicht nur die fachlichen Anforderungen an deine Angestellten miteinbezogen, sondern auch die verschiedenen persönlichen Eigenschaften, Werte und Ziele, nach denen du in deinem Unternehmen suchst.

Weißt du was deine idealen Kandidat:innen ausmacht, so kannst du ihnen ein Umfeld bieten, in dem sich sich wohlfühlen und gute Erfahrungen sammeln.

3. Überblick über Prozesse verschaffen 

Du solltest außerdem einen guten Überblick über die Prozesse in deinem Unternehmen schaffen. Befrage dafür am besten dein Team, mit welchen Prozessen es täglich zu tun hat. So findest du schnell Probleme und Verbesserungspotenziale, die du ausschöpfen kannst.

4.  Ziele für die Phasen definieren 

Je nachdem in welcher Phase des Employee Life Cycles eine Person sich befindet, gibt es unterschiedliche Bedürfnisse und diverse Berührungspunkte mit deiner Firma. Definiere daher für alle Abschnitte der Employee Experience Journey die passenden Ziele, auf deren Optimierungen du hinarbeitest.

5.  Maßnahmen erarbeiten & umsetzen 

Mit dem gesammelten Wissen zu deinen Mitarbeiter:innen, den Unternehmenswerten, den Prozessen und verschiedenen Zielen, solltest du nun in der Lage sein, Maßnahmen zu erarbeiten. Diese Strategie sollte darauf ausgerichtet sein, die Employee Experience zu verbessern.

Achte in diesem Schritt darauf, nicht zu viele verschiedene Veränderungen zeitgleich umsetzen zu wollen. Fokussiere dich am Anfang auf die wichtigsten Maßnahmen und arbeite dich dann weiter vor!

6.  Erfolge evaluieren 

Nach der Umsetzung geplanter Maßnahmen solltest du analysieren, inwiefern die Maßnahmen erfolgreich waren.

Basierend auf den Zielen, die du mit der Verbesserung der Employee Experience verfolgst, solltest du gewisse Kennzahlen festlegen. Dafür können beispielsweise die Arbeitsleistung oder auch Ergebnisse aus Umfragen genutzt werden. Die jeweiligen Indikatoren sollten jedoch tatsächlich messen können, ob die Ziele erreicht wurden.

7.  Feedback der Mitarbeiter:innen einholen 

Damit du feststellen kannst, ob deine Bemühungen für eine bessere Employee Experience tatsächlich bei deinem Personal gut ankommen, solltest du das Feedback deiner Mitarbeiter:innen einholen.

Setze dabei auf möglichst anonymes Feedback, damit du ehrliche Antworten erhältst und auch Unzufriedenheiten ohne Bedenken geäußert werden können.

Fazit 

Die Employee Experience schließt zusammenfassend alle Erlebnisse und Erfahrungen mit deiner Firma mit ein, die Angestellte während ihrer Laufbahn im Unternehmen machen. Das Ziel, eine möglichst gute Employee Experience zu schaffen trägt darum nicht nur zum Employer Branding bei, sondern soll auch die Arbeitsleistung und Produktivität des Personals positiv beeinflussen. Darum ist es wichtig Maßnahmen zu setzen, die Mitarbeiter:innenerfahrungen verbessern.

Lesetipp:

Du möchtest mehr dazu erfahren? Hier findest du Buchempfehlungen von workwise zum Thema Unternehmenskultur: https://hire.workwise.io/hr-praxis/organisationsentwicklung/unternehmenskultur