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Team-Charta: Wegweiser für das bestmögliche Miteinander

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Jeder von uns hat schon einmal ein Brettspiel gespielt. Jedes Mal, wenn du ein neues ausprobierst, nimmst du dir zuerst die Spielanleitung zur Hand. Du willst schließlich wissen, wie du spielen musst, welche Züge erlaubt sind und wie du letztendlich zum Sieger gekrönt wirst, oder? Diese Anleitung hilft, Missverständnisse zu vermeiden, den Spielspaß zu maximieren und sicherzustellen, dass jeder die gleiche Chance hat zu gewinnen.

Ähnlich verhält es sich in der Arbeitswelt mit der Team-Charta. Sie ist wie ein Regelbuch für ein Team, das zusammenarbeitet. Sie gibt vor, wie gearbeitet und kommuniziert wird, auch, wie Konflikte gelöst werden. Kurz gesagt: Sie hilft dabei, effektiver und harmonischer zusammenzuarbeiten. Worauf es dabei ankommt und wie eine Team-Charta aussehen kann, erklären wir hier.

Definition: Was genau ist eine Team-Charta?

Stell dir vor, du bist in einem Team, in dem jeder macht, was er will. Klingt chaotisch, oder? Genau aus diesem Grund gibt es die Team-Charta. Sie ist ein schriftlich festgelegtes Dokument, das die Erwartungen, Regeln, Ziele und Werte eines Teams definiert. Mit anderen Worten: Die Team-Charta ist der Leitfaden für das Miteinander im Team.

Aber: Es geht dabei nicht nur um strikte Regeln und Vorgaben. Sie soll ein gemeinsames Verständnis darüber vermitteln, wie zusammenarbeitet wird, welche Ziele verfolgt werden und wie miteinander umgegangen wird. Die Team-Charta ist der Rahmen, in dem sich ein Team – egal, ob im Konzern oder Kleinunternehmen, ob großes oder überschaubar Team, ob dauerhaft oder für ein Projekt zusammengestellt – bewegt.

Vorteile einer Team-Charta

Regeln, Regeln, Regeln – im ersten Moment klingt die Grundidee einer Team-Charta möglicherweise wie ein zu enges Korsett. Allerdings wirkt so eine Charta oft Wunder – zu oft verlaufen Projekte holprig, da die Visionen und Werte nicht klar sind, wer was macht nicht definiert oder die Kommunikationshierarchie nicht geklärt wurde.

Quelle: https://pixabay.com/de/illustrations/regeln-tafel-kreise-schrift-1752415/

Genau diese Situationen soll eine Team-Charta minimieren – oder bestenfalls vermeiden. Im Detail bringt sie folgende Vorteile:

  • Klare Kommunikation: Eine Team-Charta definiert, wie und wann kommuniziert wird. Das beugt Missverständnissen vor und sorgt dafür, dass wichtige Informationen nicht unter den Tisch fallen und jeder sie mitbekommt.
  • Vermeidung von Konflikten: Wenn Erwartungen und Verantwortlichkeiten klar definiert werden, gibt es automatisch weniger Konflikte – das ist Fakt. Falls es doch im Projekt oder Team einmal knallt, bietet die Charta eine Grundlage, auf die sich alle beziehen können.
  • Stärkung der Teamchemie: Ein Team, das gemeinsame Werte und Ziele hat (und diese auch schriftlich festhält!), hat oft eine bessere Chemie, hält besser zusammen. Es ist schließlich einfacher, an einem Strang zu ziehen, wenn alle in dieselbe Richtung ziehen, oder?
  • Effizienz: Wenn alle wissen, was zu tun ist und wie es zu tun ist, kann das Team schneller und effizienter arbeiten. Kein „mach du es…oder muss ich das machen?“ mehr, keine doppelte Arbeit und keine Zeitverschwendung durch ausufernde Meetings.

Zusammengefasst: Eine Team-Charta ist wie das Fundament eines Hauses. Ohne ein solides Fundament wird es wacklig, im schlimmsten Fall bricht alles zusammen. Mit der Team-Charta als festem Fundament der Zusammenarbeit hingegen ist der wichtigste erste Schritt getan.

Was gehört in eine Team-Charta?

Damit diese Zusammenarbeit funktioniert, muss jedes Team die für sich wichtigsten Punkte festlegen. Nicht jedes Team und jedes Projekt ist gleich – die Grundbausteine einer Team-Charta sind jedoch in der Regel folgende:

  • Vision & Ziele: Das große „Warum“ und die konkreten Meilensteine.
  • Werte & Verhaltensregeln: Wie wir miteinander umgehen und was uns antreibt.
  • Kommunikationsregeln: Kanäle, Art und Weise, Erwartungen.
  • Feedback-Richtlinien: Wie, wann und wozu Feedback gegeben wird.
  • Rollen & Verantwortlichkeiten: Wer macht was? Wer entscheidet was?
  • Konfliktlösung: Ablauf und Regeln für den Umgang mit Meinungsverschiedenheiten.
  • Meeting-Strukturen: Wann, warum und wie oft treffen wir uns?
  • Tools & Ressourcen: Welche Hilfsmittel nutzen wir und wie?
  • Erfolgskriterien: Woran erkennen wir, dass wir auf dem richtigen Weg sind?

Zudem sollte auch ein Aktualisierungsprozess berücksichtigt werden – er regelt, wie und wann die Charta überprüft und angepasst wird.

Abschließend folgt ein Part für Unterschriften. Jedes Teammitglied sollte die Charta unterschreiben und sich so dazu bekennen, sie während der Zusammenarbeit einzuhalten.

So erstellst du eine Team-Charta

Der vorherige Absatz zeigt bereits, was in einer Team-Charta enthalten sein sollte. Das Erstellen ist bereits eine Arbeit im Team und keine, die eine Person alleine übernimmt. Der erste Schritt ist oft ein Auftaktmeeting aller Teammitglieder, um über die Inhalte zu diskutieren. In Workshops oder Brainstorming-Sessions kann jedes Mitglied seine Gedanken, Bedenken und Wünsche äußern.

Quelle: https://pixabay.com/de/photos/anfang-whiteboard-zimmer-drinnen-3267505/

Wichtig dabei: Jeder im Team sollte sich gehört fühlen. Nur so kann eine Charta entstehen, die den echten Bedürfnissen des Teams entspricht. Bei der Erstellung sollten insbesondere die oben genannten Elemente berücksichtigt werden: von Visionen und Zielen über Kommunikationsregeln bis hin zu Feedback-Richtlinien.

Ein entscheidender Punkt ist die Implementierung. Die beste Team-Charta nützt nichts, wenn sie in der untersten Schublade verstaubt. Sie sollte für alle sichtbar sein, zum Beispiel im Teamraum oder auf einer digitalen Plattform. Regelmäßige Checks können helfen, die Einhaltung der Charta sicherzustellen und sie bei Bedarf anzupassen.

Beispiel einer Team-Charta

Stell dir vor, du bist Teil eines Teams in einem IT-Unternehmen, das ständig wächst. Obwohl alle motiviert sind, spürst du, dass die Zusammenarbeit nicht reibungslos ist – und schlägst vor, eine Team-Charta zu implementieren.

Nach dem wie oben beschriebenen Prozess erarbeitet ihr gemeinsam eine Charta. Diese kann auszugsweise wie folgt aussehen:

  • Unsere Vision & Ziele: „Wir wollen die besten HR-Softwarelösungen für kleine Unternehmen anbieten. Unser Ziel?: 20 neue Kunden bis Ende des Jahres.“
  • Unsere Werte & Verhaltensregeln: „Offenheit und Respekt stehen an erster Stelle. Fehler sind okay, solange wir daraus lernen.“
  • Unsere Kommunikationsregeln: „Für den schnellen Austausch ist Slack unser Tool, offizielle Mitteilungen gehen per E-Mail an alle. Unser Teammeeting ist jeden Freitag via Teams.“
  • Unsere Feedback-Richtlinien: „Feedback ist wichtig zur ständigen Verbesserung. Dafür gibt es monatliche 1:1-Gespräche und vierteljährliche Team-Feedback-Meetings.“
  • Rollen & Verantwortlichkeiten: „Tom leitet unser Team. Jedes Teammitglied hat seinen Bereich, für den es verantwortlich ist. Die Charta gibt darüber einen klaren Überblick.“
  • Tools & Ressourcen: „Wir nutzen Trello für das Projektmanagement und Teams für virtuelle Meetings. Slack ist das Hauptkommunikationstool.“
  • Konfliktlösung: „Differenzen besprechen wir offen in unserem monatlichen ‚Klärungsmeeting‘.“

Die Charta ist natürlich nicht vollständig – je nach Team kann sie variieren, weitere Punkte enthalten und auch ausführlicher sein. Übergeordnet ist wichtig, dass eine Team-Charta von allen Mitgliedern gemeinsam gestaltet und auch immer aktuell gehalten wird.Wenn sich dann das ganze Team daran hält, stehen die Chancen gut, dass die Produktivität und auch Stimmung im Team deutlich anst